Langsamverkehrskonzept - Sanierung Thur

Wattwil

Facts & Daten

Bauherr Kanton St. Gallen 
Projektleitung Schällibaum AG - Ueli Schällibaum 
Teilprojektleiter Fuss- / Radverkehr Schällibaum AG - Roman Waller 
Planung 2017 - 2019 
Honorar CH 112'000 
Leistungen Ingenieur- und Geomatikleistungen
Bauprojekt
Nachhaltige Mobilität, Fuss- und Radverkehr, Wasserbau
 

Projektbeschrieb

Mit der Thursanierung Wattwil wird der Gerinnequerschnitt wo möglich renaturiert und die Flusssohle verbreitert. Dabei müssen die bestehenden Thurwege vielerorts verschoben werden. Im Zusammenhang mit diesem Jahrhundertprojekt sollen die Thur und die angrenzenden Thurwege als Naherholungsraum für die Bevölkerung deutlich aufgewertet und Wattwil als Zentrum des Toggenburgs gestärkt werden. 

Als Projektgrundlage wurden die bestehenden, beidseitigen Wege im 5 km langen Projektperimeter entlang der Thur analysiert. Die bestehenden Wegbreiten, die Zugänge und Zufahrten, die bestehenden Routen und Verkehrsbeziehungen und die Signalisation wurden erhoben und in einer Gesamtübersicht dargestellt. Zusätzlich wurden die bekannten Schwachstellen und Unfallstandorte untersucht. 

Mit der Erhebung der Nutzung der bestehenden Thurwege wurden die Bedürfnisse der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Naherholungsraum erkannt und die geplanten Massnahmen auf diese abgestimmt. Auf der Grundlage dieser Daten und unter Berücksichtigung der städtebaulichen Entwicklung von Wattwil als Zentrum des Toggenburgs wurden die Nutzung und die Bedeutung der Thurwege in Zukunft abgeschätzt und entsprechende Massnahmen im Projekt  berücksichtigt. Für das Erhebungskonzept wurden im Sommer 2017 an mehreren Standorten entlang der Thur über einen längeren Zeitraum Frequenzmessungen durchgeführt und ausgewertet. Zur Überprüfung und Justierung der automatischen Frequenzmessungen wurden manuelle Erhebungen durchgeführt. Bei den manuellen Messungen wurden zusätzlich die Anzahl Radfahrer, die Häufigkeit von Gruppen und das Konfliktpotenzial erhoben. Die Vielfalt an Nutzergruppen und deren Ansprüche und Bedürfnisse sowie die bestehenden Konflikte konnten beobachtet und analysiert werden. 

Die erforderlichen Wegbreiten im Projektperimeter wurden aufgrund des Erhebungskonzepts, des aktuellen und zukünftigen Verkehrsaufkommens und der massgebenden Begegnungsfälle der NutzerInnen bestimmt. Der linksufrige Thurweg dient ausschliesslich dem Fussgänger als Fuss- und Wanderweg. Der rechtsufrige Thurweg wird als Rad- und Gehweg genutzt. Die Wegbreiten, die Gestaltung und die Materialisierung wurden auf dieses Konzept abgestimmt. Im Projektperimeter sind zudem diverse Engstellen mit bestehenden Bauten und Anlagen vorhanden, welche bestmöglich optimiert und gestaltet wurden. Die diversen Zugänge zu den Thurwegen und Brückenverbindungen sollen für den Fuss- und Radverkehr attraktiv gestaltet und für eine konfliktarme Führung der verschiedenen Nutzergruppen optimiert werden. Weiter mussten die Anforderungen des baulichen- und betrieblichen Unterhalts der Thur bei der Knotengeometrie ausgewählter Zugänge berücksichtigt werden. Mit der zukünftigen Entwicklung von Wattwil werden die Wege aufgrund der kontinuierlichen Zunahme des Fuss- und Radverkehrs deutlich an Bedeutung gewinnen. Durch den Ausbau und die Optimierung der Thurwege sowie mit diversen Massnahmen der Freiraumgestaltung wird der Naherholungsraum entlang der Thur auch in Zukunft den Ansprüchen und Bedürfnissen der Nutzergruppen entsprechen.