Umbau Kleinkläranlage zu Pumpwerk

Herisau

Facts & Daten

Bauherr Gemeinde Herisau 
Projektleitung Schällibaum AG - Florian Meier 
Bauleitung Schällibaum AG - Florian Meier 
Ausführung 2018 
Baukosten CHF 0.5 Mio. 
Leistungen Ingenieurleistungen Tiefbau / Abwasser
Vorprojekt bis Inbetriebnahme
 

Projektbeschrieb

In der Kleinkläranlage Saum wird seit 1970 Abwasser gereinigt. Um den heutigen Anforderungen an die Reinigungsleistung vollständig zu genügen, war eine umfassende Sanierung notwendig. Deshalb wurde durch die Gemeinde Herisau entschieden, das anfallende Abwasser künftig nicht mehr vor Ort zu reinigen, sondern mit einem Pumpwerk der zentralen ARA Bachwis zuzuführen. Im Jahr 2017 erteilte die Gemeinde Herisau den Auftrag für die Erarbeitung eines Projektes zum entsprechend notwendigen Umbau der Kleinkläranlage Saum zum Pumpwerk. Die Elektro- und Automatisierungstechnik wurde durch die BGG Engineering AG, St. Gallen geplant und die Hauptkoordination sowie die örtliche Bauleitung durch die Firma Schällibaum AG ausgeführt. 

Die bestehenden Anlageteile wurden nach Möglichkeit wiederverwendet. Nicht mehr benötigte Anlageteile wurden abgebrochen und das Areal soweit wie möglich verkleinert. Ziel war es, eine neuwertige Anlage zu erhalten, welche für die nächsten 25 - 30 Jahre ohne nennenswerte Aufwendungen betrieben werden kann. Der durchschnittliche Zulauf zur ARA beträgt ca. 72 l/min. Täglich fliessen der ARA ca. 100 m³ Abwasser zu. Der Höchstwert bei Regenwetter liegt bei ca. 180 l/min. Der gesamte Umbau erfolgte unter Betrieb. 

Eines der bestehenden fünf Belüftungsbecken wurde zum Stapelbecken umgebaut. Das zweite Becken konnte als Schieberraum verwendet werden. Dazu wurden die Trennwände neu erstellt und abgedichtet. Die aussen liegenden Wände wurden weiter verwendet und schadhafte Stellen mittels Betonsanierung instand gestellt. Im Stapelbecken wurden zwei Tauchpumpen mit einer Pumpleistung von ca. 8 l/s angebracht. Um der Gefahr von Verstopfung und Ablagerungen von Feststoffen entgegenzuwirken, wurde am Boden des Beckens ein Pumpensumpf ausgebildet. Im Schieberraum wurden die Armaturen wie Rückschlagklappe, Schieber und Entleerungsöffnungen angebracht. Zudem wurde ein Druckschlagdämpfer montiert. Über Stapelbecken und Schieberraum wurde eine Decke in Ortbeton erstellt. Der Zugang erschliesst sich durch mehrere Inspektionsklappen. Die Zuleitung ins Stapelbecken erfolgt neu nicht mehr offen durch das Betriebshaus, sondern in einem geschlossenen Kanal um das Betriebshaus herum. So können die notwendigen Vorgaben bezüglich EX-Schutz (Explosionsschutz) eingehalten werden. Das Betriebshaus wurde innen und aussen komplett saniert. Die nicht mehr benötigten Becken und Anlageteile wurden fachgerecht zurückgebaut und die nicht mehr benötigte Fläche kann nun landwirtschaftlich genutzt werden. Weiter wurde das Areal mit einer  Belagsschicht befestigt und mit einem Zaun gegen unbefugten Zutritt gesichert.

Mit dem Bau der Druckleitung über rund 100 m wurde die Zufahrtsstrasse instand gestellt. Es erfolgten ein Ersatz der Fundationsschicht, neue Randabschlüsse sowie eine neue Trag- und Deckschicht. Zudem wurde eine Wendemöglichkeit für LKWs (bis 10 m Länge) geschaffen.