Facts & Daten
Bauherr | Schweizerische Südostbahn AG, 9001 St.Gallen | ||
Projektleitung | Schällibaum AG - Andreas Rhyner | ||
Projektierung | Schällibaum AG - Silvan Rutz | ||
Bauleitung | Schällibaum AG - Thomas Looser | ||
Planung / Ausführung | 2017 - 2019 | ||
Gesamtkosten | CHF 3.7 Mio. | ||
Leistungen | Ingenieurleistungen Vorprojekt bis Inbetriebnahme BIM |
Projektbeschrieb
Die erste Thurbrücke wurde im Jahr 1870 gebaut. 1943/44 wurde diese durch eine neue Brücke der Eisenbahngesellschaft Zürich ersetzt. Das Tragwerk war eine offene, genietete Stahlfachwerkkonstruktion mit offener, unten liegender Fahrbahn. Das Objekt überspannte die Thur als Einfeldträger mit einer Stützweite von 37.30 m. 2014 und 2017 wurde die Brücke aufgrund des Bauwerkalters von etwa 70 Jahren bezüglich Zustand und erforderlichen Massnahmen analysiert. Aufgrund des daraus resultierenden Instandsetzungsbedarfs sowie der verschärften Durchbiegungsanforderungen infolge Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf vmax = 120 km/h entschied die SOB, das Bauwerk durch einen Neubau zu ersetzen. Das Drittprojekt „Thurausbau“ der Gemeinde Wattwil in Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen sollte im Rahmen des Brückenneubaus bereits berücksichtigt werden. Die geplante grössere Gerinnebreite erhöht die Spannweite der neuen Brücke auf rund 46 m. Mehr darüber
BIM – Digitalisierung
Sämtliche Ortbetonbauteile, von der Pfahlfundation bis zum Überbau, sowie die Baugruben wurden vollständig in 3D entworfen. Die Modelle wurden mit der Software Allplan von Nemetschek erstellt. Die 3D-Modellierung des Überbaus hat insbesondere bei der komplexen Geometrie der Bewehrung und Vorspannung eine effiziente Bearbeitung und Kontrolle ermöglicht. Innert kürzester Zeit konnte so an jeder Stelle im Tragwerk eine Konfliktprüfung zwischen mehrschnittiger Bügelbewehrung in den Tragwänden und in horizontaler und vertikaler Achse variierender Kabelgeometrie aufgezeigt werden. Eine weitere Konfliktprüfung musste zwischen vorgängig erstellten Werkleitungen (Gas und Kommunikation) und nachträglich gebohrten Ortbetonpfählen durchgeführt werden. Trotz der Neigung der Pfähle und doppelt gekrümmten Werkleitungstrassees konnten kritische Bereiche und zulässige Bohrtoleranzen grafisch aufgezeigt werden. Eine Attributierung (interne Struktur infolge noch fehlendem IFC Bridge Standard) der Bauteile wirkte zudem unterstützend bei der Planung und Auswertung, beispielsweise als Basis zur Massenermittlung für die Kosten und Ausmasse. Insbesondere im Bereich der Baugrubenplanung konnten so die erforderlichen Massen schnell ermittelt und die Grösse der Baugrube, respektive die Baugrubenkanten für die Plandarstellung definiert werden.