Facts & Daten
Bauherr | Gemeinde Neckertal, 9122 Mogelsberg | |||
Projektleitung | Schällibaum AG - Andreas Rhyner | |||
Bauleitung | Schällibaum AG - Ralf Stäheli | |||
Planung / Ausführung | 2017 - 2020 | |||
Baukosten | 1.5 Mio. CHF | |||
Leistungsumfang | Ingenieurleistungen Brückenbau, Instandsetzung Massnahmenkonzept 2017, Bauprojekt bis Ausführung |
Projektbeschrieb
Die Herrensägetobelbrücke führt über den Tüfenbach und verbindet die politischen Gemeinden Neckertal und Hemberg. Sie hat eine Gesamtlänge (Achslänge) von 81 m und ist als zweistegiger vorgespannter Dreifeldträger konzipiert (Feldlängen 3 x 27 m). Die bestehende Brücke wies visuell betrachtet an den Lagern und im Bereich des undichten Fahrbahnübergangs Beschädigungen auf. Der Belag auf der Brücke hatte die Lebensdauer ebenfalls erreicht. Aus statischer Sicht waren nach neuen Berechnungsmethoden grosse Defizite hinsichtlich Tragsicherheit vorhanden. Aufgrund des Zustandes an den Widerlagern und der statischen Defizite mussten zwingend umfangreiche Instandsetzungs- und Verstärkungsmassnahmen getroffen werden.
Als Sofortmassnahme wurde eine Gewichtsbeschränkung (18 to) veranlasst. Im Rahmen des Instandsetzungsprojekts wurde die Tragfähigkeit der Brücke mit externer Vorspannung und Schublamellen erhöht, sodass in Zukunft auf eine Gewichtsbeschränkung verzichtet werden kann. Die Instandstellungsmassnahmen wurden im Sommer 2020 unter Betrieb (halbseitige Bauweise) ausgeführt. Der Biege- und Schubwiderstand der Längsträger wurde mittels externer Vorspannung erhöht. Zusätzlich zur vorhandenen Vorspannung wurden jeweils zwei externe Vorspannkabel pro Längsträger angebracht. Die Umlenkpunkte konnten im Bereich bereits bestehender Querrippen angeordnet werden. Der Schubwiderstand wurde mittels extern angebrachter Stahllamellen zusätzlich erhöht und jeweils im Pfeilerbereich wurden Druckplatten in Ortbeton zwischen die Längsträger betoniert. Die Betondruckfläche des Biegequerschnitts konnte dadurch vergrössert und die Rotationsfähigkeit des Überbaus im Pfeilerbereich verbessert werden. Der bestehende Belag wurde inkl. Abdichtung entfernt und die Fahrbahnplatte mittels eines Aufbetons (10 cm) verstärkt. Auf der Brücke erfolgte die Abdichtung mittels vollflächig verklebten Polymerbitumen Dichtungsbahnen auf PMMA-Kunstharz. Darüber wurde im Fahrbahnbereich ein dreischichtiger und im Gehwegbereich ein zweischichtiger Gussasphalt eingebaut. Die Fahrbahnübergänge wurden beidseitig ersetzt. Die bestehenden Widerlager wurden weiter verwendet und, wo nötig, lokal instand gestellt sowie gereinigt. Damit eine Zugänglichkeit der Lager und Vorspannköpfe jederzeit gewährleistet werden kann, wurden die Widerlagerkonstruktionen erweitert. Die bestehenden Lager wurden durch neue Topflager ersetzt.