Facts & Daten
Bauherr | Stadt Rapperswil-Jona, 8645 Jona | ||
Projektleitung | Schällibaum AG - Roman Waller | ||
Planung | 2021 - 2022 | ||
Leistungen | Ingenieurleistungen Studie im Rahmen der CAS Abschlussarbeit „Nachhaltige Mobilität" Nachhaltige Mobilität, Mikromobilität |
Projektbeschrieb
Im Rahmen der Abschlussarbeit für den CAS Nachhaltige Mobilität an der Fachhochschule OST in Rapperswil wurde im Auftrag der Stadt Rapperswil-Jona die Mikromobilität in der Stadt und der Region untersucht.
Unter geteilter Mikromobilität versteht man Sharing-Angebote für elektrisch angetriebene Leichtfahrzeuge wie Velos, Scooter, etc. für kurze bis mittlere Distanzen. Die Fahrzeuge können stationsgebunden oder -ungebunden für alltägliche oder touristische Nutzungen in der Stadt und der angrenzenden Region von der Öffentlichkeit verwendet werden. Die Stadtverwaltung Rapperswil-Jona wird regelmässig von Anbietern von Mikromobilitätsangeboten kontaktiert, die sich für eine Markterweiterung in Rapperswil-Jona interessieren. Die Stadt war bisher, aufgrund von Beobachtungen anderer Städte, sehr zurückhaltend bezüglich dieser Mobilitätsform. In der strategischen Stossrichtung zur Erreichung des Zukunftsbildes des aktuellen Aggloprogramms Obersee ist u.a. das geplante Feinverteilungsnetz in den Städten mittels kombinierter Mobilität und Sharing-Angeboten beschrieben. Aus diesem Grund wurde die mögliche Einführung der geteilten Mikromobilität in der Stadt Rapperswil-Jona und der Region Obersee konzeptionell geprüft.
In einem ersten Schritt wurde der vorhandene Bedarf und die Nachfrage in der Stadt Rapperswil-Jona und der angrenzenden Region Obersee beurteilt. Dazu wurden die Ziele und Anforderungen der Stadt an die Mikromobilität und mögliche Nutzungen in der Stadt und der Region ermittelt. Eine mögliche Nachfrage und zu erwartende Frequenzen wurden aufgrund der relevanten Standorte und Routen abgeschätzt. Die vorgesehenen Massnahmen im Aggloprogramm Obersee sowie Studien und Versuche zur Mikromobilität wurden analysiert. Zusätzlich wurden Beispiele ausgewählter und vergleichbarer Städte gesucht, um die Herausforderungen für die Umsetzung eines Mikromobilität-Konzepts in der Stadt Rapperswil-Jona ermitteln zu können. Aufgrund der Erkenntnisse aus der Bedarfs resp. Nachfrageanalyse und dem Grundlagenstudium wurde ein übergeordnetes Mikromobilitätskonzept erstellt. Dabei wurden Überlegungen zu möglichen Angeboten, Standorten, Strecken und Fahrzeugen sowie zum politischen Prozess zur Umsetzung des Konzepts inkludiert, um möglichst alle Nutzungen im Alltags-, Arbeits- und Freizeitverkehr abdecken zu können. Für das stationsbasierte Konzept wurden unter Berücksichtigung der Siedlungsstruktur und der Nutzungsanspruche 37 mögliche Standorte im Stadtgebiet festgelegt. Beim freefloating-System können die Fahrzeuge prinzipiell an jedem beliebigen Ort ausgeliehen und parkiert werden, wodurch eine hohe Flexibilität und Verfügbarkeit resultiert. Im Umkehrschluss können die Fahrzeuge auch an nicht geeigneten Orten parkiert werden. Für ein gut funktionierendes freefloating-System sind daher flankierende Massnahmen unabdingbar und wurden im Konzept auch definiert. Auf Grundlage des Mikromobilität-Konzepts können Überlegungen zu Auswirkungen auf das bestehende Fuss- und Radwegnetz, zu resultierenden Massnahmen und zu detaillierten Standortkonzepten gemacht werden, auf deren Grundlage Projekte für die Umsetzung erarbeitet werden können.